2. Ice swimming german open in Burghausen vom 08.-10-01-16


Freitag:

In diesem Jahr begannen die Wettkämpfe schon am Freitag Abend unterFlutlicht. Daher reisten wir zusammen mit Petra Schullerus am Mittag an. Bis 15.00 Uhr wollte ich mich angemeldet und den medical check hinter mir haben. Es gab hier schon ein großes Hallo mit vielen Bekannten, die ich sonst ja nur in facebook treffe. Es ist einfach immer wieder schön, diese "Familie" persönlich zu treffen!

Die Wassertemperaturen des Wöhrsee lagen über das gesamte WE knapp zwischen 3,4 und 3,9 Grad.

Um 15.00 Uhr war die Wettkampfbesprechung angesetzt, Aufklärung über die Abläufe sowie die Sicherheitsmaßnahmen. Kurz nach 16.00 Uhr begann die Eröffnungsfeier mit dem Einmarsch der Nationen. Schön hinter der deutschen Flagge zu laufen, mit einem wesentlich größeren Teilnehmerfeld als im Letzten Jahr (insgesamt waren es fast doppelt so viele Teilnehmer). Als veranstaltende Nation gingen wir als Letzte und konnten unsere Gäste alle losmarschieren sehen.

Der erste Wettkampf, die 200 m Freistil startete um 17.30 Uhr. Die Läufe waren nach AK eingeteilt, ich war im Lauf 4 eingeteilt. Wie üblich war ich nervös, das gehört wohl dazu.

Das erste Mal an diesem Wochenende wurde ich vorgestellt, dann hieß es "take off your clothes", "go into the water",  "on your marks" und beep.
Das Wasser war nur beim Reingehen kalt, über die 200 m spürte ich die Kälte gar nicht. Mit Conny, die auf der übernächsten Bahn schwamm lieferte ich mir einen guten Kampf, hatte letztendlich aber mit 3:14,49 min die Nase vorn :-) →

                                                                    3. Platz in der AK W40 über 200 m Freistil

hinter Ute Holt und Kerstin Thomas.

Für das Superfinale über die 200 m reichte es nicht ganz, ich landete als Nachrücker auf Platz 9 der Gesamtwertung. Dass ich mich gut angestrengt hatte, merkte ich an der Husterei in den nächsten Stunden. Immer diese kurzen, anstrengenden Strecken  ;-)

Allerdings hat mein Körper kaum bemerkt, dass wir im kalten Wasser waren. Es kam kein Zittern danach, nur die äußerste Schale fühlte sich etwas kühl und kribbelig an. Ich hab kurz in der Sauna vorbei geschaut, das war mir aber entschieden zu warm. Dann bin ich in den kühleren der beiden hot tubs gestiegen, der sich sehr angenehm warm anfühlte. Hier kam dann noch ein bisschen leichte Zitterei, das war`s aber auch. Noch ein Abstecher in den heißen Topf mit 43 Grad. Das war wie in die etwas zu heiße Badewanne steigen, gaaaaanz langsam und Stück für Stück. Mit so heißen Wannen hab ich es ja eh nicht mehr, also blieb es bei dem einen Mal an diesem Wochenende.

Nach der Siegerehrung der Alterklassen, landeten wir dann mit einer größeren Gruppe im Hotel zur Post zum Essen. Auf Nachfrage wurde mir auch etwas Veganes gebruzzelt :-)

Samstag:

Der Samstag begann grau, trüb und regnerisch. Heute standen u.a. die Wettbewerbe über 500 m an. Wieder startete ich in Lauf 4, diesmal mit Conny auf der direkten Nachbarbahn. Diesmal gewann sie mit einer Zeit von 8:32,63 vor Kerstin Thomas mit 8:34,73. Ich wurde

                                                                          3. in der AK W 40 über 500 m Freistil

mit einer Zeit von 8:37,42 min. Damit hatte ich mich direkt für das Superfinale der besten Acht über 500 m am Abend qualifiziert.

Auch diesmal gab es nur wenig Gezitter nach dem Rennen :-) Gemeinsam mit Conny und Karin vertrieb ich die Restkälte in der heute nicht ganz so heißen Sauna.

Im Tagesverlauf stellte sich heraus, dass ich einen Platz im 200 m Finale bekommen habe. Da die beiden Superfinale aber innerhalb einer Stunde stattfanden, verzichtete ich auf einen Start über 200 m.

Um 17.40 Uhr ging es dann nochmals ins Wasser, nicht ohne vorher wieder mächtig aufgeregt zu sein. Schließlich schwamm ich hier in einem Lauf mit den richtig schnellen Mädels wie Ines Hahn, Julia Wittig und der Finnin Elina Mäkinen.

In diesem Lauf hatte ich die Außenbahn mit Kerstin Thomas als Bahnnachbarin. Wir schwammen eine ganze Weile fast synchron. Die 100 m hatten wir beide bei 1:32,xx min durch, lagen bei 300 immer noch gleich auf bei 4:59,xx min. Leider konnte ich nicht gegenhalten als sie dann das Tempo anzog. Es war aber ein sehr schönes Schwimmen so nebeneinander :-) Mit meiner Endzeit von 8:30,37 min bin ich super zufrieden, das waren doch 7 sec schneller als im Vorlauf und brachte mich letztendlich

                                                                           Platz 6 in der Gesamtwertung

ein.
Das Aufwärmen sollte diesmal möglichst zügig geschehen, die Pizza rief ;-) Also hab ich nach kurzer Zeit im Zelt den lauwarm-Topf aufgesucht und mich da gut aufgewärmt. Das letzte Frösteln hat sich auf dem Weg zum Futter gegeben. 

Nach einem leckeren Essen beim Italiener, das für uns als Vegetarier bzw. Veganer, die bessere Wahl zum angebotenen Buffet im Festzelt darstellte, gab es abends noch die Siegerehrungen der Superfinale dieses Tages und Party im Festzelt. Lange hielten wir es nicht aus, am nächsten Tag stand schließlich noch die Königsdisziplin über 1000 m an.

Sonntag:

Der Sonntagmorgen zeigte sich deutlich freundlicher als der Samstag, zumindest regnete es nicht ;-)

Nach dem Frühstück und dem Auschecken aus der Pension, sahen wir den laufenden Wettbewerben über 50 m Brustschwimmen zu.

Meine Aufregung wuchs. Als um 11.30 Uhr der erste Lauf über 1000 m startete, verfolgt ich angespannt wie Kerstin schwamm, verfolgte gebannt ihre Zeiten. Am Ende standen da 18:01,57 min. Das ist zu schaffen, sagte ich mir, andererseits schwamm Kerstin stark. Wenn bei ihr eine 18 vorne steht ...., ich war mir nicht sicher ob ich wirklich schneller sein könnte.

Mittlerweile war ich so nervös, dass hätte heulen mögen. Auf einmal war mir alles zu viel in der Wettkampfarena, ich verzog mich. Im mittlerweile leeren Festzelt fand ich ein ruhiges Plätzchen, an dem ich mit mir ins Gericht ging und mich wieder runter fahren konnte. Danach war dann alles nur noch halb so schlimm. Ich sah mir die übrigen Läufe der Damen und Herren bis zu Peter Hückers Lauf an, macht ein bisschen Party mit und hatte meinen Spaß. Gegen 13.30 Uhr verabschiedete ich mich von meiner Familie und marschierte zum Umziehen. Anna Krämer, die mir diesmal den Second, den Menschen, der den jeweiligen 1000 m Schwimmer betreut und nicht aus den Augen lässt, machte, erwartete mich bereits.

Umziehen, dann hieß es warten. Der Zeitplan war etwas hinterher, die Superfinale über 50 m Brust liefen erst noch. Einige Minuten vor dem geplanten Start begaben wir uns ins Vorstartzelt, wieder warten.

Gong, gong, gong, nanananaanananaananaana - die Hells Bells!

Mir zog es die Mundwinkel fast über die Ohren so musste ich grinsen, dass sie ausgerechnet das zu unserem Einmarsch spielten. Genial!!! Ich freute mich nur noch :-)  Noch einmal das Procedere:

on lane 1 representing Zimbabwe      Anette Daly

on lane 2 representing Austria            Yasmin Plissnig

on lane 3 representing Germany         Julia Wittig

on lane 4 representing CZE Republik Renata Novakova

on lane 5 representing Finnland          Elina Mäkinen

on lane 6 representing Germany         Sabine Croci

on lane 7 representing Germany         Conny Prasser

on lane 8 representing Germany         Anna Fischer

"takeoff your clothes", "go into the water", "on your marks", beep!

Das Rennen war gestartet. Anna rief mir gleich an der ersten Wende zu, dass ich zu schnell bin, ich nahm etwas raus. Als nächstes hörte ich von ihr ein passt, später dann, dass ich zu langsam werde. Conny neben mir gewann an Vorsprung, ganz weg kam sie aber zum Glück nicht. Ich versuchte mein Rennen zu schwimmen. Nach etwa 800 m kam ich wieder mehr an sie heran, konnte sie schließlich überholen und schlug nach 17:38,33 min als 4. dieses Laufes an.

Das bedeutete einen superguten

                                                     5. Platz in der offenen Wertung über 1000 m der Damen

Damit konnte ich meinen im letzten Jahr aufgestellten Weltrekord in der Altersklasse W 40-44 um 1:03 min verbessern und halte auch die neue Bestmarke. Dritte Deutsche wurde ich damit außerdem :-)

Gewonnen wurde der Wettkampf von Julia Wittig die den neuen Weltrekord für 1000 m ice swimming der Frauen damit auf 13:58,97 min einstellte.

Das Aufwärmen geschah, als ich wieder fähig war meine Tasse selbst zu halten, heißt das grobe Zittern abgeklungen war, erst in der Sauna, wo innerhalt von nichtmal 2 min das Zittern völlig verschwunden war. Irgendwann wurde es zu warm und ich bin nochmal in den warmen hot tub gestiegen zu Hamza, Stefan, Ram und Yasmine.

Es hat wieder Spaß gemacht, an diesem Wettkampf teilzunehmen, so viele Freunde und Bekannte zu treffen, die ich sonst das ganze Jahr nur auf facebook "sehe" zu treffen, neue Leute kennen zu lernen, die großartige Stimmung  zu genießen .... Hach, ich freu mich!

Und Anna Fischer: der Hecht auf Bahn 6 war am Sonntag anwesend ;-)